Zurück zur Natur, florale Muster und Nachhaltigkeit

von Medianet Admin… 02/04/2020
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Zurück zur Natur, florale Muster und Nachhaltigkeit

Zurück zur Natur

Keramik, florale Muster, Nachhaltigkeit – an diesen Trends für den gedeckten Tisch kommt in diesem Jahr niemand vorbei. Außerdem: Wiederauflagen, kräftige Farben und das Revival von blau-weißen und goldenen Dekoren.

Auf der Frankfurter Konsumgütermesse Ambiente hatte man in diesem Jahr erstmals eine Halle für denBereich Hotel, Restaurant und Catering (HoReCa) eingerichtet. Spannend für den Designliebhaber ist in diesem Zusammenhang vor allem die Tatsache, dass von der Hotel- und Gastronomiebranche seit jeher gestalterische Impulse ausgehen, denn hier wird gern experimentiert. Der Trend zur Schale beispielweise kommt aus dem Hotel- und Restaurantbereich, ebenso wie das Sharing-Thema. „Das Hotel ist immer einen Schritt voraus“, sagt auch Peter Serra, bei Rosenthal zuständig für den Bereich Hospitality. 

Rustikaler Look
Schon seit längerer Zeit kooperiert man bei Rosenthal mit internationalen Köchen, erarbeitet zusammen neue Formen und Größen, die sich auch in Produkten für den privaten Bereich widerspiegeln. So hat Rosenthal mit Blend von Christophe de la Fontaine eine Form im Programm, die durch praktische Details wie Stapelbarkeit auffällt und mit einer strukturierten Oberfläche versehen ist. Dass das Haptische eine wichtige Rolle im Tableware-Bereich spielt, zeigt auch Revol. Der französische Porzellanhersteller hat mit No.Wein Service aus wenigen, multifunktionalen Stücken lanciert, die durch Wechsel von unglasierten Oberflächen und unregelmäßig aufgetragenen Glasuren ziemlich rustikal wirken. Dieser Look geht einher mit der Rückkehr zum Ursprünglichen, wie ihn auch die archaischen Stücke des griechischen Labels Soul Studio widerspiegeln. Sie sind aus Keramik gefertigt – ein Material, das nicht mehr wegzudenken ist vom gedeckten Tisch.

Der Tisch knallt!
Während Stücke im Rustic Chic gern in erdigen Tönen gehalten sind und gelegentlich mit Pastellen gemischt werden, gibt es im Bereich Tableware eine eindeutige Tendenz zu kräftigen Farben und auffälligen Dekoren. La Boule von Villeroy & Boch beispielsweise gibt es zwar auch in zurückhaltendem Schwarz, Weiß oder Schwarz-Weiß-Gestreift, doch am schönsten ist das Dinnerset in einer extravaganten Farbkombination à la Memphis. Und auch Farbverläufe sind wieder da – so bei Royal Doulton mit der Kollektion Signature 1850und bei Thomas mit Be Colour. Doch insbesondere die Dekore sind es, die bei den Porzellanherstellern für gute Umsätze sorgen, wobei Florales neben Goldmustern und blau-weißen Kombinationen besonders beliebt sind. Sacha Walckoff, ein ausgewiesener Experte für Farben und Dessins ist, hat für Christian Lacroix nicht nur die Porzellankollektion Herbariae Parade entworfen, die vonVista Alegre produziert wird. Sein komplexer Dekor Magic Gardenfür Rosenthal besteht aus gleich drei eigenständige Dessins, die die drei Entwicklungsstufen einer Pflanze versinnbildlichen.

Nachhaltigkeit boomt
Genau wie in der Möbelbranche ist auch im Tableware-Bereich das Thema Nachhaltigkeit längst angekommen. Einige Hersteller verstehen unter Nachhaltigkeit gestalterisch zeitlose Stücke und legen Klassiker aus den Sechziger- und Siebzigerjahren neu auf – so beispielsweise Villeroy & Boch. La Boule von Helen von Boch ist eine erstaunlichen Kugel aus Porzellan, die aufgefächert ein Dinnerset für zwei ergibt. Oder aber Sambonet: Der italienische Hersteller hat mit der Capsule Collection das legendäre Centerpiece von Gio Ponti neu interpretiert. Und auch Iittala springt auf den Reeditionszug: Der finnische Hersteller hat die farbenfrohen Glasschalen von Heikki Orvola wiederaufgelegt. Und dann wären da noch die Hersteller, die unter Nachhaltigkeit vor allem Recycling verstehen. Revol beispielsweise mischt seiner Kollektion No.W recycelte Emaille bei, während sich das niederländische Label Sier auf Servierschalen, Besteck und Strohhalme verlegt hat, die aus nachhaltigen Materialien wie Bambus, Bagasse und FSC-zertifiziertem Holz gefertigt sind.

Egal ob archaische Keramikobjekte, üppige Goldrand-Reloaded-Stücke oder farbexplodierende Porzellanschalen: Der schön gedeckte Tisch hat längst noch nicht ausgedient, auch wenn es weniger streng zugeht als früher – ziemlich eklektisch eben.